Aktuelles · FRÖBEL Polen 29. März 2018 · YS/HO

Neue Perspektiven durch bilinguale Praxis

Auch das ist bei FRÖBEL möglich: Arbeitsaufenthalte im Ausland schon während der Ausbildung. Tom Michael aus Frankfurt (Oder) absolviert sein letztes Ausbildungsjahr bei FRÖBEL in Polen.

Tom Michael im FRÖBEL-Kindergarten MALTA

Tom Michael ist im letzten Jahr seiner Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher und arbeitet seit September 2017 im FRÖBEL-Kindergarten MALTA in Polen. Im Rahmen der berufsbegleitenden Teilzeitausbildung bei FRÖBEL arbeitete er die ersten zwei Jahre in einem FRÖBEL-Hort in Frankfurt (Oder) und entschied sich, seine letzte Ausbildungsstation im FRÖBEL-Kindergarten MALTA zu absolvieren. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung im Juli wird er aus Poznań zurückkehren. Wir haben ihm einige Fragen zu seinem Arbeitsaufenthalt und seinen bisherigen Erfahrungen gestellt:

Warum haben Sie sich für einen Arbeitsaufenthalt im FRÖBEL-Kindergarten in Polen entschieden?

Die Arbeit im FRÖBEL-Kindergarten in Poznań gibt mir die Möglichkeit, ein neues Land, eine andere Sprache und Kultur kennenzulernen und auch Auslandserfahrungen zu sammeln. Poznań verfügt über eine aufgeweckte und kreative Studentenszene, die ich spannend finde, und ist von der Einwohnerzahl her die fünfgrößte Stadt Polens und so groß wie Dresden. Auch wollte ich Erfahrungen in der bilingualen Arbeit mit Kindern sammeln. Wenn ich es zeitlich noch einrichten kann, möchte ich auch die Chance nutzen und die polnische Sprache erlernen. Ich bin froh, dass ich mich auf diesen Auslandsaufenthalt eingelassen habe, dadurch konnte ich meinen Horizont erweitern und viele neuen Erfahrungen machen.

Welche Aufgaben haben Sie? Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?

Ich bin mitverantwortlich für die Betreuung der Kinder und begleite dabei jeden Tag den Morgenkreis, mit sich jeden Tag wiederholenden Elementen, z.B. das Zählen der Kinder auf Deutsch oder das Sprechen über den Kalender (Wetter, Wochentag und Jahreszeit). Einmal in der Woche findet die Fußball-AG statt, die von mir betreut wird. In Zusammenarbeit mit einer Professorin der Universität Warschau bin ich auch an einem Sprachprojekt beteiligt. Mir gefällt, dass ich in unterschiedlichen Bereichen Verantwortung übertragen bekomme und im Team mitbestimmen kann und meine Meinung gefragt ist. Es bereitet mir Freude, die Kinder im Alltag zu begleiten, zu sehen, was ihnen Spaß macht, wofür sie sich begeistern können und darauf näher einzugehen. Auch gefällt mir, die Spracherfolge der Kinder zu sehen, wofür ich streckenweise mehr Geduld aufbringen muss, als ich vorher angenommen habe. Aber die Geduld zahlt sich aus!

Was gefällt Ihnen an der bilingualen Arbeit im FRÖBEL-Kindergarten MALTA besonders, was konnten Sie in der Praxis beobachten?

Vom kleinen, jungen Team im Kindergarten wurde ich freundlich aufgenommen und konnte meine Ideen von Anfang an in die pädagogische Arbeit mit einfließen lassen. Es hat mich überrascht, dass häufig mindestens ein Elternteil der Kinder Deutsch sprechen kann. Das erleichterte mir die Arbeit als Deutsch-Muttersprachler sehr, auch weil dadurch einige Kinder schon fließend Deutsch sprechen können. Durch die bilinguale Arbeit in der Kita habe ich eine ganz neue Seite des Erzieherberufs kennengelernt, also welche neuen Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen mit der bilingualen Arbeit für den Erzieher entstehen können. Durch die bilinguale Arbeit ist mir nochmal bewusst geworden, auch weil es nicht selten vorkommt das sich Kind und Erzieher nicht verständigen können, wie wichtig es ist auf jede noch so kleine Form der Kommunikation des Kindes zu achten und einzugehen. Gelernt habe ich dabei, dass es für bilinguale Fachkräfte immer wichtig ist, in möglichst kleinen Gruppen zu arbeiten, in möglichst kurzen, einfachen Sätzen zu sprechen und auf jede Anregung, die das Kind äußert, einzugehen, zum Beispiel auf einen einfachen Fingerzeig oder jede noch so kleine Frage wahrzunehmen, aufzugreifen und für den gemeinsamen Dialog zu nutzen. Denn nur so entsteht Sprache, in dem das Interesse des Kindes geweckt ist, es zuhört und sich selbst im Sprechen ausprobiert.

Was schätzen Sie an Ihren Kolleginnen und Kollegen?

Ich bin mit offenen Armen empfangen worden und bekomme Unterstützung in jeglicher Form. Das hat mir den Einstieg enorm erleichtert. Das kleine Team bringt Vorteile hinsichtlich der schnelleren Kommunikation, insbesondere wenn es um das Lösen von Problemen und Herausforderungen geht. Wir unterstützen uns gegenseitig bei der Arbeit und arbeiten nicht jeder für sich, sondern gemeinsam und miteinander. Das Team ist auch offen für Kritik.


Pädagogische Fachkräfte bei FRÖBEL können z.B. im Rahmen internationaler Austauschprogramme Erfahrungen in FRÖBEL-Häusern im Ausland sammeln - weitere Informationen und die aktuellen Ausschreibungen finden Sie unter <link ab-ins-ausland _blank internal link in current>www.froebel-gruppe.de/ab-ins-ausland.